Rimowa Köln: Umsatzsprung und Vergrößerung

Der Kofferhersteller Rimowa aus Köln erwartet für das Jahr 2011 wieder ein enormes Wachstum. Im Jahr 2010 konnte der Umsatz um 40 Prozent gesteigert werden und in diesem Jahr wird von Dieter Morszeck eine Steigerung von ca. 45 Prozent erwartet: “Das laufende Jahr 2011 ist absolut gigantisch!” so Morszeck. Rund 145 Millionen Euro Umsatz wird Rimowa dieses Jahr erwirtschaften – zum Vergleich: 2009 waren es noch 86 Millionen.

Im aktuellen Jahr wird das Unternehmen mehr als 750000 Koffer produzieren (2009: ca. 400000). Um der steigenden Nachfrage nach den Rillenkoffern nachkommen zu können werden die bestehenden Produktionsstandorte erweitert. In am Standort Pelhřimov in Tschechien ist ein neues Werk für die Polycarbonat Koffer-Produktion im Bau. Das Werk Cambridge in Kanada soll im kommenden Jahr nicht das einzige in Kanada bleiben. Ob hier ein neuer Standort folgt oder der bestehende vergrößert wird…?
In Köln jedenfalls erfolgt der Ausbau unweit der Mathias-Brüggen-Straße auf dem ehemaligen Gelände der BAT Regionaldirektion. Dieses Objekt mit 5100qm Grundstück, 2500qm Hallen- und 650qm Bürofläche hat Rimowa schon erworben.

Rimowa ist Flagship-Stores in Köln, Los Angeles, Mailand, Prag, Tokio und Taipeh vertreten und verkauft weltweit in mehr als 65 Länder. Aufgrund der aktuellen hohen Auftragslage sind die Lieferzeiten bereits länger als üblich, was wohl vorallem die Händler im Weihnachtsgeschäft schmerzlich merken: Was nicht im Lager liegt, scheint kaum pünktlich einzutreffen. Für Rimowa sind dies natürlich gute Nachrichten, so freut sich Dieter Morszeck schon: „Das Jahr 2012 steht schon vor der Tür und wir haben noch sehr viel vor!“

Update (10.04.2012): Die Grundsteine für das 77.000qm Werk in Kanada (Vondrau Drive) sind gelegt. Die Fabrik soll im Februar 2013 fertiggestellt sein und ein Teil der Produktion aus dem Werk Maple Grove Road wird verlagert. Rimowa plant mit über 130 Mitarbeitern in der neuen Fabrik Koffer zu produzieren.

Rimowa Store in Köln

Der Kölner Koffer-Hersteller Rimowa eröffnet am Donnerstag den Rimowa Markenstore in Köln. In unmittelbarer Nähe des Doms entsteht der größte der bisher 33 Läden des Traditionsherstellers. „Als wir dieses Angebot bekamen, war sofort klar, dass dies unser Store werden muss“, sagt Morszeck.

Der Koffer-Laden in der Kölner Innenstadt umfasst auch ein Koffermuseum aus den Beständen der Rimowa Reparatur-Werkstatt. Eine ganze Etage zeigt das Reisegepäck aus Köln. Nicht nur große Übersee- und Schrankkoffer werden gezeigt, sondern auch Instrumentenkoffer und Hutschachteln und die ersten Aluminiumkoffer aus den 1950er Jahren.

100 000 Aluminium-Koffer werden pro Jahr noch im Kölner Stammwerk produziert. Die Polycarbonat-Koffer-Produktion findet in den Werken in Kanada und Tschechien statt – hier entstehen rund 300 000 Kunststoffkoffer der bekannten Serien Salsa Air oder Salsa Deluxe. Derzeit beschäftigt Rimowa rund 700 Mitarbeiter weltweit – und wird mit dem neuen Werk in Brasilien, welches im November die Produktion ausnimmt, weiteren Mitarbeitern Arbeit bieten.

Dieser Ausbau kommt nicht von ungefähr: Rimowa ist Kult, schick und oftmals ein Statussymbol, vor allem bei den markenbewussten Asiaten. Darüber freut sich Dieter Morszeck: „Wir haben jetzt die beste Zeit der Firmengeschichte und arbeiten an der Kapazitätsgrenze. Im kommenden Jahr müssen wir all unsere Werke erweitern, wir sind heute weltweit eine deutsche Premiummarke vergleichbar mit Audi oder Mercedes.“

Stolz verweist man auch auf ein Plakat für die Kofferhändler – Rimowa verkauft hauptsächlich über Fachgeschäfte – mit Rekalmationsquoten der Kofferteile:

  • 0,073 Prozent für den Reißverschluss
  • 0,029 für die Schlösser von Abus
  • 0,009 kommen die Tragegriffe
  • 0,002 die Standfüße
  • und 0,085 Prozent das Teleskopgestänge zum Hinterherziehen

Rimowa Koffer können online bei folgenden Shops bestellt werden:

www.Markenkoffer.de
www.koffer-direkt.de

www.Taschenkaufhaus.de

www.BagsOnline.de

Rimowa in der ZEIT

Eine ganze Seite widmet DIE ZEIT der Kölner Kofferfabrik Rimowa in einer Ausgabe Ende März.

„Nicht kaputt zu kriegen“ titelt die Wochenzeitschrift – was wohl einen doppeldeutigen Sinn haben dürfte, da Rimowa ja nicht nur gelassen und mit steigender Nachfrage durch die Krise segelt. Die Polycarbonat– und Aluminiumkoffer sind wirklich nur mit hohem Einsatz in einen Totalschaden zu verwandeln. (Kleine Schäden rapariert der Rimowa-Service ;-)).

Kommen wir zum wichtigem Inhalt des Zeitungsartikels:

Rimowa Chef Dieter Morszeck kann sich über gefüllte Auftragsbücher freuen. In Deutschland sind die Umsätze im Januar und Februar sogar gestiegen – ob das an den hohen Rabatten liegt die derzeit im Handel gewährt werden?

DIE ZEIT berichtet von einem besonderen Koffer für die Stradivari von David Garret im Rillenkofffer :-). Das hat Stil! Aber auch die sonstigen Placements in Kino-Filmen, der DFB-Nationalsmannschaft und auch die sich wiederholende Werbung in der ADAC Mitgliederzeitschrift zahlt sich offenbar aus.

Eine Kernaussage von Morszeck ist im wesentlichen: Mit schlecht bezahlten Leuten lässt sich Spitzenqualität nicht produzieren. Auch ältere Mitarbeiter sind unverzichtbar, was das einkleben der milimeterdünnen Dichtungen und die Qualitätskontrolle angeht.

Die Reisegepäck-Messe in Las Vegas hat der kölner Kofferfabrikant mit einer Menge Aufträge verlassen und wird so auch die im November eröffente Fabrik in Kanada (Maple Grove Road Cambridge, ON – das ist nord-östlich von Detroit) auslasten.

Köln: Kofferfabrik

Ich war dieser Tage in Köln und habe auch mal in den Industriegebiet vorbeigeschaut, in dem Rimowa seinen Sitz hat. Nettes Gebäude welches das Büro Gatermann & Schossig dort realisiert haben:

Köln Rimowa Fabrik